Tante Song, eine Diabetikerin, glaubt, dass ihr Blutzucker nur deshalb gut kontrolliert wird, weil ihr Nüchternwert normalerweise bei etwa 6 liegt.5 mmol/l. Allerdings hat sie Probleme mit der postprandialen Kontrolle, so dass der Blutzucker nach den Mahlzeiten gelegentlich auf 14 mmol/L ansteigt. Trotz dieser Spitzen bleibt Tante Song selbstzufrieden, da sich ihre Fastenwerte am nächsten Tag wieder normalisieren. Leider ist die Wahrnehmung von Tante Song falsch; Eine schwankende Hyperglykämie, wie sie in ihrem Fall beobachtet wurde, birgt ein höheres Komplikationsrisiko als eine anhaltende Hyperglykämie.
Blutzuckerschwankungen bei Diabetikern verstehen
Bei Nicht-Diabetikern funktionieren die Pankreasinseln optimal und periphere Gewebe reagieren effektiv auf Insulin. Unterstützt durch komplizierte neuronale und endokrine Regulierungssysteme bleiben ihre Blutzuckerschwankungen relativ gering und liegen typischerweise bei 2 bis 3 mmol/l täglich, mit 5 Schwankungen pro Tag und einer Tagesschwankung von 0.8 mmol/L.
Im Gegensatz dazu weisen Patienten mit Typ-2-Diabetes unterschiedliche Blutzuckermuster auf, die auf Insulinresistenz, eine Funktionsstörung der β-Zellen der Bauchspeicheldrüse, eine schlechte Einhaltung der Ernährung, eine unangemessene Verwendung von Antidiabetika und eine Nichteinhaltung der Behandlung zurückzuführen sind. Diese Faktoren führen zu:
- Erhöhter Gesamtblutzuckerspiegel.
- Deutlich erhöhte Intraday- und Interday-Glukoseschwankungen, etwa 3-mal und 2-mal.5-mal so hoch wie bei Nicht-Diabetikern.
- Akute postprandiale Hyperglykämie, am stärksten nach dem Frühstück ausgeprägt. Eine unzureichende Insulinsekretion in der frühen Phase, ein erhöhter Glukoseausstoß in der Leber und eine verringerte Glukoseaufnahme in den Muskeln tragen zu einem länger anhaltenden, übermäßigen Glukosespiegel nach der Mahlzeit bei.
- Häufige Hypoglykämie, insbesondere bei mit Insulin behandelten Patienten.
Blutzuckerschwankungen und Diabetes-Komplikationen
Blutzuckerschwankungen belasten den Körper und haben zahlreiche schädliche Folgen.
Auswirkungen auf makrovaskuläre Erkrankungen
Eine endotheliale Dysfunktion leitet die Arteriosklerosekaskade ein, die in Gefäßverengung, Leukozytenadhäsion, Blutplättchenaktivierung, Thrombose, Entzündung und beschleunigtem Fortschreiten der Atherosklerose gipfelt. Blutzuckerschwankungen führen zu einer endothelialen Dysfunktion und verschlimmern dadurch die koronare Atherosklerose. Studien deuten darauf hin, dass eine durchschnittliche Glukoseschwankung von ≥3.4 mmol/L ist ein unabhängiger Risikofaktor für koronare Atherosklerose. Herz-Kreislauf- und zerebrovaskuläre Erkrankungen kommen bei Diabetikern häufig vor.
Auswirkungen auf mikrovaskuläre Erkrankungen
Zu den charakteristischen mikroangiopathischen Veränderungen bei Diabetes gehören Mikrozirkulationsstörungen, die Bildung von Mikroaneurysmen und verdickte mikrovaskuläre Basalmembranen. Blutzuckerschwankungen verstärken diese Prozesse und beschleunigen das Fortschreiten diabetischer mikrovaskulärer Erkrankungen. Diabetische Augenerkrankungen und Nephropathie sind in diesem Zusammenhang häufige Komplikationen.
Vorsicht vor falscher Hypoglykämie aufgrund von Schwankungen
Rasche Blutzuckerabfälle können Hypoglykämie-Symptome auslösen, selbst wenn der Wert nicht unter 3 fällt.9 mmol/l. Beispielsweise kann ein schneller Abfall von 18 mmol/L auf 9 mmol/L Schüttelfrost, Schwitzen oder andere hypoglykämische Anzeichen verursachen.
Das große Tabu für Diabetiker: Den Blutzucker schätzen
Langzeitdiabetiker gehen oft davon aus, dass sie ihre Erkrankung genau kennen und reduzieren die Häufigkeit der Blutzuckermessungen. Allerdings können subjektive Gefühle den Blutzuckerspiegel nicht genau messen. Untersuchungen zeigen, dass nur wenige Menschen ihren Blutzuckerspiegel richtig einschätzen.
„Raten“ kann sich als gefährlich erweisen, insbesondere wenn der Blutzucker ohne erkennbare körperliche Anzeichen absinken wird. Wer starke Blutzuckerschwankungen hat, sollte davon absehen, seinen Wert zu erraten. Sollten bei Ihnen Hypoglykämie-Symptome auftreten, Sie Ihren Blutzucker jedoch nicht überwachen können, suchen Sie sofort eine Behandlung auf. Konsultieren Sie umgehend einen Arzt, wenn Sie abnormale Glukoseschwankungen feststellen.