Auf meinem weiteren Weg zum Erlernen der chinesischen Medizin
Ärztin zu werden ist mein Traumberuf. Ich bin seit meiner Kindheit mit der westlichen Medizin in Berührung gekommen. Die chinesische Medizin hingegen empfinde ich als etwas ganz Besonderes. Theorien, die sich wissenschaftlich nicht erklären lassen, wirken auf mich wie Aberglaube. Vielleicht liegt es daran, dass ich so neugierig auf die chinesische Medizin bin. Ich mag chinesische Tees sehr gern. Meine Eltern mussten mich nie dazu zwingen, sie zu trinken, ich trinke sie immer ganz allein. In der Oberstufe hatte ich oft ein Völlegefühl und fühlte mich den ganzen Tag über unwohl. Deshalb musste ich mehrmals pro Woche ins Krankenhaus. Verschiedene Untersuchungen und Behandlungen brachten keine Besserung.
Bis ich Direktorin Huang im Provinzkrankenhaus für Traditionelle Chinesische Medizin kennenlernte, linderte jede ihrer Behandlungen und Rezepte meine Beschwerden Schritt für Schritt. Ich stellte ihr viele Fragen. Obwohl ich sehr beschäftigt war, erklärte mir Direktorin Huang alles geduldig und freundlich. Diese Art hat meine Liebe zur Chinesischen Medizin noch verstärkt. Als ich mich für ein Medizinstudium bewarb, zog mich dieses Fach magisch an. Obwohl meine Eltern mir erklärten, dass es schwierig sein würde, damit einen Job zu finden, entschied ich mich entschlossen für Akupunktur und Massage im Bereich der Chinesischen Medizin.
Mein fünfjähriges Studium an der Universität hat meine Liebe zur Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) vertieft und meinen bisherigen, eher beschränkten Blick auf dieses Fachgebiet erweitert. Ich höre den Erklärungen des Dozenten zu Werken wie der „Abhandlung über Fieberkrankheiten“, der „Synopsis der Goldenen Kammer“ und dem „Huangdi Neijing“ aufmerksam zu, um die Entwicklung der TCM zu verstehen und in die Gedankenwelt der alten Ärzte einzutauchen. Selbst die mehrstündigen Vorlesungen sind für mich äußerst lehrreich. Durch die Sendung „Chinesische Medizin“ im chinesischen Staatsfernsehen (CCTV) habe ich die Rezepte für die einzelnen Fälle analysiert und dabei die Syndromdifferenzierung und die individuell unterschiedlichen Behandlungsansätze der TCM kennengelernt. Die Weite und Tiefe der TCM hat meinen Respekt vor dem theoretischen Denken der alten Ärzte geweckt.
Das Erlernen und Anwenden der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) hat mir ein tieferes Verständnis ermöglicht. Wenn Verwandte und Freunde krank sind, kann ich ihnen zuhören, sie befragen und die sanften Therapien der TCM nutzen. Bevor ich die TCM kennenlernte, versuchte ich bei einer Erkältung mit einem einzigen Mittel unzählige Beschwerden zu lindern, ohne dass sich die Symptome jemals besserten. Die Methoden waren beispielsweise: Bei Halsschmerzen sollte ein Aderlass an den Punkten Shaoshang und Shangyang durchgeführt werden, bei einem Gerstenkorn an der Ohrspitze und bei Magenbeschwerden durch Drücken und Kneten von Akupunkturpunkten. Wenn der Körper sich selbst diagnostiziert, kann die TCM zur Behandlung der Beschwerden eingesetzt werden. Dies hat nicht nur mein Verständnis für die TCM verbessert, sondern auch dazu beigetragen, dass Menschen in meinem Umfeld an die TCM glauben und sie schätzen lernen.
Letztes Jahr erhielt ich meine Zulassung als TCM-Arzt, und mein Traum ging Schritt für Schritt in Erfüllung. In den zwei Jahren seit meinem Abschluss ist mir die Bedeutung der Chinesischen Medizin in der modernen Gesellschaft tief bewusst geworden. Obwohl einige Wissenschaftler die Chinesische Medizin kritisieren und sie sogar abschaffen wollen, liegt das daran, dass sie sie nicht wirklich verstanden und sich nicht mit ihr auseinandergesetzt haben. Es gibt Missverständnisse, und deshalb ist es unsere Aufgabe als TCM-Praktiker, mehr Menschen die Chinesische Medizin näherzubringen und ihre Wertschätzung dafür zu wecken. Auch wenn viele Therapien mit den heutigen wissenschaftlichen Methoden nicht erklärbar sind, glaube ich fest an ihre heilende Wirkung und daran, dass sie eines Tages wissenschaftlich erforscht werden können.
Die chinesische Medizin ist für mich erst der Anfang. Ich muss noch fleißiger lernen und mich weiterbilden. Ich beschränke mich nicht nur auf Bücher. Ich erkenne meine Probleme auch in der klinischen Praxis und korrigiere sie. Chinesische Medizin zu lernen ist ein lebenslanger Prozess, und ich bin sehr glücklich darüber. Los geht's!